Die Gedenk- und Erinnerungsstele in der Bahnhofstraße ist die vierte dieser Art in Holzminden, basierend auf einem Ratsbeschluss aus dem Jahr 2018

In der Bahnhofstraße 25 befanden sich bis 1933 die Geschäftsräume der sozialdemokratischen Oberweser-Volkszeitung. Dort erinnert nun eine neue Gedenk- und Erinnerungsstele an die Besetzung des Gebäudes durch die Nationalsozialisten im März 1933 und deren brutale Übergriffe auf linke Oppositionelle.

In den letzten Tagen ist in der Bahnhofstraße ein neuer und für uns Sozialdemokrat*innen besonders wichtiger Gedenkort entstanden. Dort, genauer gesagt in einem nicht mehr existierenden Gebäude in der Bahnhofstraße 25, befanden sich bis 1933 Geschäftsräume und Druckerei der sozialdemokratischen Oberweser-Volkszeitung, die eng mit dem in Braunschweig erschienenen Volksfreund verbunden war. Das Blatt war ein Sprachrohr jener Menschen in Holzminden, die in der Spätphase der Weimarer Republik noch den Mut hatten, gegen den Nationalsozialismus zu kämpfen.

Im März 1933 besetzten die Nationalsozialisten das Gebäude und machten es zu einer Zentrale ihres Terrors gegen politisch Andersdenkende. Dabei wurde es Schauplatz brutaler Übergriffe auf tatsächliche und vermeintliche Mitglieder der linken Opposition in Holzminden. Unter ihnen waren auch zwölf jüdische Männer, die dort in der Nacht vom 21. auf den 22. März festgehalten und schwer misshandelt wurden.

An ebenjene fürchterlichen Geschehnisse des Jahres 1933 erinnert nun eine von der Stadt Holzminden errichtete Gedenkstele, die gestern offiziell eingeweiht wurde.


Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei all denen bedanken, die in den vergangenen Jahren auf die Einrichtung dieses Gedenkortes hingewirkt haben.