Statement des Ratsmitglieds Nicole Christoph

Nicole Christoph
Nicole Christoph

Natürlich kann man sich die Frage stellen, brauchen wir Sensoria in Holzminden und es ist sicher auch völlig in Ordnung, dass die Verwaltung angesichts der geopolitischen Lage auf die damit verbundenen aktuellen Marktentwicklungen hingewiesen hat. Aber welches andere Zukunftsprojekt steht in und für Holzminden alternativ auf dem Plan, um einen dringend benötigten Impuls für unsere Stadtentwicklung nachhaltig zu geben? Redakteur Thomas Specht hat in seinen Kommentar am 12. Mai 2022 im TAH ausgeführt, dass die „Sensoria-Euphorie verpufft sei und es dringender denn je besonders gute Argumente brauche“.

Als ehrenamtlich Kulturtätige und -begeisterte, aber auch als seit vielen Jahren engagierte Elternvertreterin ist es mir daher ein besonderes Anliegen auf zwei mir persönlich sehr wichtige Punkte im Zusammenhang mit Sensoria noch aufmerksam zu machen:

Zum einen geht es mir um Sensoria als kulturelle Begegnungstätte: Sensoria wird ein Ort der Kommunikation von Alt und Jung sein. Die Erlebniswelt kann in einer offenen Gesellschaft eine wichtige Rolle in unserer Stadt einnehmen, denn Sensoria eröffnet nicht nur Raum für Begegnungen mit der Holzmindener Vergangenheit, sondern auch Raum für Begegnungen anderer Menschen und Kulturen. Das ist doch gerade in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Und wir haben die Chance, unser kulturelles Angebot weiter auszubauen.

Zum anderen liegt mir das Thema Bildung sehr am Herzen. Durch die erlebnisorientierte Einrichtung von Sensoria mit einem Schwerpunkt im Bereich des interaktiven Erfahrens und Lernens werden neue Zielgruppen wie Familien und Kinder direkt angesprochen werden.

Holzminden ist Bildungsstandort mit einer vielfältigen und engagierten Schullandschaft – vier Grundschulen, eine Oberschule, ein Gymnasium und eine Förderschule sowie eine Berufsbildende Schule und eine Hochschule. Sensoria bietet mit ihrem Erlebnischarakter eine hervorragende Möglichkeit, auf vielfältige Weise außerschulische Bildungsangebote für unsere Schüler und Schülerinnen anzubieten. Hier gilt es, die Schulen frühzeitig anzusprechen und gemeinsam entsprechende Konzeptionen zu erarbeiten, zum Beispiel unterschiedliche Formate zum wichtigen Thema gesunde Ernährung. So entwickeln wir unseren Bildungsstandort weiter und stärken gleichermaßen unsere Stadt.

An dieser Stelle weise ich ergänzend noch darauf hin, dass ab 2026 alle Grundschulen zu Ganztagsschulen werden und damit einhergehend attraktive Nachmittagsangebote notwendig sein werden. Die Einrichtung eines Kinder- und Familientreffs in unmittelbarer Nähe ist sicher auch gut geeignet, unseren Jüngsten und ihren Familien einen leichten Zugang zu Sensoria zu ermöglichen. Insgesamt geht es darum, früh die Neugier zu wecken und Berührungspunkte - auch mit Blick auf die regionale Identität - zu schaffen.

Neben stärkenden Impulsen für eine nachhaltige Innenentwicklung und für den Tourismus in unserer Region sehe ich also besonders Entwicklungspotenziale im Bildungsbereich. Ich bin überzeugt, Sensoria kann ein wertvoller und bedeutender Meilenstein beim Ausbau von außerschulischen Lernorten in unserer Stadt sein. Ich habe mich daher als Ratsfrau, gemeinsam mit der gesamten SPD-Fraktion, weiterhin zu Sensoria bekannt.

Nun müssen wir gemeinsam Sensoria als Aufbruchssignal begreifen und mit gebündelter Tatkraft umsetzen.